Der Taufeintrag von Johann Jacob Wilhelm Heinse
 
 

Taufeintrag

Ausschnitt aus dem Taufregister im Kirchenbuch vom 16. Februar 1746
AS 2315   Seite 1123 rechts



 

22.
6  / 1803 
gestorben 
als Professor
und Hofrath
(bekannt als
Dichter)
 

                                                              d. 16. February.Am Mittwoch im Sternzeichen des Merkur p. Sexag 1746

6. Johann Jacob Wilhelm  Hlb. Johann Nicolai  Heintzius, Consulis Poligraphi
et  organici   filig   getauft     . . .   dij    SuFc.   (1)    Dn.   Jacob   Wilhelmy
Kreiß,   SS    Theologistudiosus   et    Rever.   Ministeri   Candidaty.    (2) 
Hln.  Jacob  Wendel   Junghanß,   Ludimoderator   puerperum   in  Gehren
(3)  Hln.  Johann  Nicolai  Habicht,   Ludimoderatorio  in  Gillersdorf  uxor.
(4)  Frau Juliana Margaretha, Mr. Johann Christian Ehrhardts, molitoris uxor



 
Heinses Geburtsdatum wurde in der Vergangenheit oft zum Streitpunkt unter Heinse-Forschern. In Dissertationen und vielen Abhandlungen beschäftigte man sich mit dem Geburtstag des Dichters. In Druckwerken erscheint der 15.2. als Geburtsdatum genau so oft, wie der 16.2.! Unterlagen über seinen Geburtstag gibt es nicht mehr. Nur das Taufregister im Kirchenbuch der Stadt Langewiesen weist den 16.2.1746 als Taufdatum aus (siehe oben).
Nach den damaligen Gepflogenheiten wurden Kinder einen Tag nach der Geburt, wegen der hohen Sterblichkeit getauft. Man beruft sich hierbei auf Beispiele, wie Luther 10./11.November oder Goethe 28./29.August.
Wirbel in diese Beweisführung bringt Heinse selbst, indem er in einem an Gleim gerichteten Brief angibt: „...geschrieben an dem Tage , da ich unbegreifliches Ding zuerst die Strahlen des Lichtes in dieser unbegreiflichen Welt erblickte“- den 15. Februar. Eine weitere Angabe lautet jedoch: „ ... an meinen Freund Tr(essel), am Tage meiner Geburt - den 16.Februar 1767. Auch in dem ältesten uns erhaltenem Stammbaum der Heinse´schen Familie, der vom Oheim -  (Onkel)  Johann Wolfgang Jahn in Langewiesen angefertigt wurde,  ist der 15.Februar als Geburtsdatum angegeben. Er widmet dem Neffen sogar ein Gedicht:
 
„ Das fünfte Glied Musaseus* Stamm
Hat´s hoch gebracht und ist der Mann
der Sprachen kann; Gelehrter ist;
Darüber freut sich dieser Mann
der hier noch steht, der Oheim Jahn „

(* Vorfahre im Stammbaum Heinses - Simon Musaeus 1529 - 1582 )

Auch in den Akten des Arnstädter Gymnasiums wird berichtet, daß am 19. November 1760 Johann Jacob Wilhelm Heinse aus Langewiesen  (Heinsius Longopratensis, Bürgermeistersohn, geboren am 15. Februar 1746) in die Klasse Sekunda aufgenommen wurde.

So dürfte es wohl kaum noch Zweifel geben, daß der 15.2.1746 sein richtiges Geburtsdatum ist.



 


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